Erdbebenverstärkung von Mauerwerk - HEAD Châtelaine Gebäude H - Genf, Schweiz

Erdbeben

Erdbebenverstärkung von Mauerwerk - HEAD Châtelaine Gebäude H - Genf, Schweiz

Die ehemalige Industriefabrik auf dem Charmilles-Gelände aus dem Jahr 1948 gehört zum Genfer Kulturerbe. Im Jahr 2017 integriert die Haute École d'Art et Design (HEAD) diese Fabrik unter dem Namen Gebäude H in ihren Campus. Im Jahr 2020 entstand ein Projekt zur Renovierung und Aufstockung des Gebäudes H. Die Erdbebensicherheit sollte dabei erhöht werden, um die geltenden Normen zu erfüllen.

Thema 
Erdbebenverstärkung von Mauerwerk
Objekt 
HEAD Châtelaine Gebäude H
Ort 
Genf
Kanton 
Genf
Land 
Schweiz
Datum 
2021
Dauer 
1 Jahr

Situation

Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 ist die HEAD stark gewachsen, eine Vergrösserung des Campus war daher unumgänglich. Die ehemalige Fabrik des Architekten Jean Erb, auch "le bâtiment rouge" genannt, erhielt deshalb ein neues Leben innerhalb des Campus. Um die Lebensdauer dieses symbolträchtigen Gebäudes zu verlängern, startete 2020 ein Umbauprojekt. Es bestand aus einer Umstrukturierung des Untergeschosses, einer Aufstockung und einer Neugestaltung der Innenräume.

Im Rahmen dieses Umbauprojekts war eine Untersuchung der Erdbebensicherheit erforderlich. Es stellte sich heraus, dass die Widerstandsfähigkeit des bestehenden Gebäudes nicht ausreichte, um die seismischen Belastungen aufzunehmen. Da es sich um eine Schule handelt, fällt das Gebäude in die Bauwerksklasse II, in welcher die Anforderungen an die Erdbebensicherheit strenger sind.

Konkret war die Widerstandsfähigkeit der vorhandenen Erdbebenenwände nicht ausreichend. Dies machte spezielle, auf dieses Gebäude zugeschnittene Verstärkungsmassnahmen erforderlich, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Lösung

Um den seismischen Anforderungen gerecht zu werden, planten die Bauingenieure des Siegerprojekts "kala" drei Erdbebenwände in jeder Richtung ein. Die S&P Spezialisten arbeiteten mit den Ingenieuren zusammen, um diese gemauerten Zwischenwände über drei bis vier Stockwerke zu verstärken. Das vorgeschlagene Verstärkungssystem wurde im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte getestet und im letzten Jahrzehnt an verschiedenen Gebäuden in der ganzen Welt eingesetzt, um zusätzlichen Widerstand gegen horizontale Kräfte zu leisten.

Zugkräfte aufnehmen und verankern

Da der Erdbebenwiderstand von Mauerwerk sehr gering ist, fügte man dem bestehenden Mauerwerk Lamellen aus hochfesten Kohlefasern (S&P C-Laminate) hinzu. Die Installation der Lamellen erfolgte diagonal und vertikal, um die auftretenden Kräfte im Erdbebenfall aufzunehmen. Der Projektingenieur konnte mit der Unterstützung von S&P-Experten Ankerplatten aus Stahl dimensionieren, welche die Knotenpunkte verankern sowie die Kräfte in die Bodenplatte ableiten.
Das von S&P vorgeschlagene System lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Vorbereiten des Untergrunds
  • Aufbringen einer Ausgleichsschicht bestehend aus dem Mörtel S&P Tecnogrout-K
  • Applizieren des Glasfasergewebes S&P G-Sheet mit dem Epoxy S&P Resicem HP auf der gesamten Wandfläche
  • Montage der Carbon-Lamellen S&P C-Laminate mit S&P Resin 220 HP

Die Ästhetik bleibt erhalten

Diese Verstärkungsmassnahme erhöht die Duktilität, den Verformungswiderstand sowie die Scher- und Biegefestigkeit der bestehenden Mauerwerkswände. Das eingesetzte S&P System beeinträchtigt die Ästhetik des Bauwerks nicht und erhält die Fassade dieses symbolträchtigen Gebäudes. Die Verstärkung weist ein geringes Gewicht sowie einen minimalen Schichtaufbau auf und ist einfach zu verarbeiten. Zudem ermöglichte diese Instandsetzungsvariante eine durchgehende Nutzung des Gebäudes während der Bauarbeiten.

Bildergalerie

  • Gesamtansicht des Gebäudes H während der Bauphase. Bild: S&P

    Gesamtansicht des Gebäudes H während der Bauphase. Bild: S&P

  • Vorbereitung des Untergrunds im abgeschirmten Arbeitsbereich, um die Belästigungen durch Staub und Lärm zu reduzieren. Bild: S&P

    Vorbereitung des Untergrunds im abgeschirmten Arbeitsbereich, um die Belästigungen durch Staub und Lärm zu reduzieren. Bild: S&P

  • Reprofilierung des Mauerwerks mit dem faserverstärkten und schwindarmen S&P Tecnogrout-K. Bild: S&P

    Reprofilierung des Mauerwerks mit dem faserverstärkten und schwindarmen S&P Tecnogrout-K. Bild: S&P

  • Ein S&P Spezialist überprüft zwei Wände, die mit dem S&P System gegen Erdbeben verstärkt wurden. Bild: S&P

    Ein S&P Spezialist überprüft zwei Wände, die mit dem S&P System gegen Erdbeben verstärkt wurden. Bild: S&P

  • Kurz nach dem Eingriff liessen sich die Wände mit Gipsplatten verkleiden, sodass die Verstärkung nicht mehr sichtbar ist. Bild: S&P

    Kurz nach dem Eingriff liessen sich die Wände mit Gipsplatten verkleiden, sodass die Verstärkung nicht mehr sichtbar ist. Bild: S&P

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